Donnerstag, 14. August 2008

Nächtliche Babyküche

Ich brauche eine Großküche. Zumindest manchmal. So wie gerade eben, da habe ich Brei vorgekocht und in Gläschen eingefroren. Dass ich irgendwann einmal spät nachts noch in der Küche stehe zwischen Töpfen, Schüsseln, Löffeln, Sparschäler und Pürierstab, hätte ich mir früher auch nicht träumen lassen. Aber so ist es am einfachsten: Wenn die Kleine schläft, kann ich in aller Ruhe vorkochen, und die Gläschen kann ich nach und nach jeden Mittag ganz einfach im Flaschenwärmer auftauen. Eine etwas größere Menge Brei also zunächst, die erst noch aufgeteilt und gebändigt werden muss; so ähnlich, stelle ich mir vor, muss es auch in der Küche einer Kindertagesstätte aussehen: Breireste überall, die Küchenrolle immer griffbereit. Teile des Arbeitsmaterials laufen einfach davon. Mich, die ich bislang immer nur als eine Art Selbstzweck und relativ leidenschaftslos - meine damaligen WG-Mitbewohner und ich brauchten doch auch einmal ordentliche Mahlzeiten - den Kochlöffel schwang, stelle mir jetzt also des Nachts Fragen wie die, ob ich die Bio-Zucchini für den Gemüse-Kartoffelbrei schälen soll oder nicht? Mittendrin auf dem Küchentisch, neben dem Pürierstab (mit etwas Abstand natürlich) mein Notebook als Verbindung zur Welt. In der die anderen Leute sicher die verschiedensten Dinge tun, aber bei nicht ganz so vielen wird das wohl jetzt das Kochen von Babybreis sein. Und ich mache das auch noch gerne. So ändern sich die Zeiten! Immer noch beim Soundtrack von Tarantinos "Death Proof" - eignet sich einfach wunderbar zum nächtlichen Kochen und Bloggen: The Coasters - Down In Mexico Nachtrag - hier das Rezept für GGK (Gemüse-Getreide-Kartoffel), wen es interessiert: 2 Zucchini sowie etwa 12 kleine Kartoffeln schälen, kleinschneiden und kochen, dann mit etwas vom Kochwasser alles in eine Schüssel und pürieren, in gespülte Babygläschen (zu 3/4) füllen. In jedes Gläschen noch je 80 ml gekochtes Wasser mit Baby-Hirsebrei (enthält viel Eisen) verührt, einen Esslöffel Rapsöl und ein bisschen Apfelsaft (Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme) füllen. Ab ins Gefrierfach damit und etwa eine Stunde vor Essenszeit in den Fläschchenwärmer. Schmeckt viel besser als jedes zuckerhaltige Fertiggläschen mit Stracciatella, Kaiserschmarrn oder was es da nicht alles gibt, um schon den Geschmackssinn von kleinen Babys zu verhunzen... und ist gesund!

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