Mittwoch, 10. September 2008

Freitag, 5. September 2008

Kurze Zwischenmeldung

Mein Baby und ich ziehen gerade um! Also, nur unser Blog. Alles andere wäre noch ein wenig aufwändiger. Aber das hat es auch schon in sich. Bald neues an dieser Stelle. In der Zwischenzeit: Beatsteaks - Meantime

Montag, 1. September 2008

Wieder aufgetaucht

Meine Herrn, das war vielleicht etwas. Nach der Kleinen habe ich die Erkältung gereicht bekommen, allerdings in einer etwas stärkeren Version, mit Ohren- Hals- und Allesschmerzen. Ein paar Tage lang war ich wie abgeschalten. Zum Glück kamen Leute vorbei, die mir halfen. Wichtig für Single Moms: Leute, die einem helfen. Immer nur alleine, das schafft man nicht. Außerdem wichtig: Blogs von Single Moms kriegen deshalb leider nicht ganz so oft neue Inhalte wie andere Blogs. Aber jetzt bin ich ja wieder da. So gut die Kleine vor ihrer und meiner Erkältung drauf war, so knatschig ist sie leider zur Zeit. Es muss schrecklich langweilig gewesen sein für sie, weil ich kaum etwas mit ihr unternehmen konnte, obwohl ich ja für Abwechslung sorgen wollte, indem ich Leute eingeladen habe (siehe oben). Aber auch das reichte offenbar nicht. Oder es sind die Zähne. Oder Bauchweh. Oder das Wetter (eines davon ist es fast immer! Manchmal weiß ich es einfach nicht. Man stelle sich an dieser Stelle die Tante auf dem Sofa vor, Kaffee aus dem guten Porzellan schlürfend und streng blickend fragend: "Wie? Du weißt das nicht immer?"). Wenn sie sprechen kann, wird sie sich wohl auch nicht mehr dran erinnern, also werde ich es nie erfahren. Außer, es werden Zähne sichtbar! Die waren es bisher nämlich noch nie. Aber auch, wenn ich den Grund nicht weiß, immer wenn ich solche, wie ich es nenne, (Donnergrollen und tiefe Stimme) "Phasen" wieder vorbei sind, klopfe ich mir erstmal auf die Schulter. Das ist auch wichtig für Single Moms. Außerdem habe ich mich heute, als sie einmal im Kinderwagen mit nur ganz wenig vorhergehendem Getöse eingeschlafen war, auf eine Bank in die Sonne gesetzt und tief durchgeatmet. Wie in einer Werbung für Wellness-Bio-Wokgerichte. Oder Kaffee. Der hat mir zu meinem Glück auf der Bank allerdings tatsächlich noch gefehlt. Was ich hingegen genieße: Wenn sie abends eingeschlafen ist, ich noch ein wenig Zeit hatte für Dinge, die Spaß machen (wie gestern mit meinem Bruder und einem gemeinsamen Kumpel bis Mitternacht in meinem Wohnzimmer "Was bin ich" spielen - ich war erst Jean Pütz, dann Terence Hill, dann Fuchur und schließlich Ötzi) oder Dinge, die sein müssen (wie eben Glühbirne auswechseln, Küche aufräumen und mal wieder vorkochen. Dann ins Schlafzimmer zu gehen, noch ein wenig mit der Taschenlampe zu lesen, während sie ruhig atmet, und dann ebenfalls einschlafen. Sie, wenn sie nachts aufwacht, in mein Bett zu holen und dort mit mit dem Baby neben mir liegend wieder einschlafen bis morgens um 8 oder 9. Klappt so zumindest meistens, das ist doch was. Britpop-Zeit! (Hard-Fi, "Tied Up Too Tight")

Dienstag, 26. August 2008

Unstille Nächte

Mein Baby hat einen Schnupfen... den ersten in ihrem Leben. Sie steckt es ganz gut weg, nur das mit dem Einschlafen (ohnehin nicht ihre leichteste Übung) fällt ihr schwer. Deshalb kann ich auch nicht viel am Notebook sitzen im Moment und muss schauen, dass ich so viel wie möglich Teilzeitschlaf zusammenkriege. Zum Glück war gestern der wöchentliche "Babypapa kommt vorbei und übernimmt"-Abend, an dem ich etwa eine Stunde ausspannen konnte. Also zum Beweis, dass es uns trotzdem noch gibt, nur ein Video heute - eins meiner liebsten bei Youtube (The Cardigans, auch eine meiner liebsten Bands - "Please Sister"):

Donnerstag, 21. August 2008

Dumm gelaufen

Lange Zeit habe ich nun versucht, mit von der Schwangerschaft noch ein wenig veränderter Figur mich dennoch nicht in Sack und Asche zu kleiden (alle T-Shirts in Größe S können nicht verbergen, dass da noch ein Bauchansatz übrig geblieben ist, der natürlich da wieder weg soll, aber das darf erst nach der Stillzeit ernsthaft angegangen werden) - eher erfolglos zunächst mit Tuniken und Babydolls, die mich wieder aussehen ließen wie seinerzeit im vierten Monat, mit Hosen, die ich auf gut Glück gekauft hatte (in der ersten Zeit durfte der Kinderwagen niemals länger stehenbleiben - anprobieren ging also nicht, zum Glück ist das vorbei, seit die Kleine sich mit ihrem Spielzeug beschäftigt). Heute habe ich es nun geschafft, mithilfe eines neuen weißen Shirts mit folkloreartiger lila Bordüre in Größe 170 (gab's nunmal nur in der Kinderabteilung... aber passt, die 170 cm habe ich eh in meinem Leben nie erreicht ;)), darüber einer Nadelstreifenweste, die ich noch im Schrank hatte, sowie einer wunderbaren Errungenschaft, einer Jeans, die gut aussieht UND passt UND auf sagenhafte 10 Euro heruntergesetzt war und zu guter Letzt einem braunen Ledergürtel, den ich auch noch im Schrank hatte, ein Outfit zu kreieren, indem ich mich tatsächlich endlich mal wieder wirklich gut angezogen fühlte. Was passiert etwa 20 Minuten später, als ich die Kleine füttere? Sie muss niesen, gerade, als ein Löffel Brei von mir erfolgreich in ihrem Mund platziert worden ist. Sie in der Wippe, ich gegenüber am Boden - da war mein Outfit gelb gesprenkelt. Aber maacht nichts, das sind die Momente, wo man einfach durch und durch und durchaus dem Klischee entsprechend Mama ist. Sich denkt, wenn eine solche Szene verfilmt werden sollte, dann am besten mit Rowan Atkinson, macht ja nichts, dass der männlich ist, gibt ja inzwischen genügend Männer in Elternzeit, die sowas bestimmt auch erleben, oder? Ähnliche Szenen auch, wenn Mama ein paar Besorgungen in der Stadt plant und sich vornimmt, wenn die Kleine eingeschlafen ist, noch irgendwo gemütlich einen Kaffee zu trinken (man muss ja auch Vorteile haben!) - dann aber die Kleine gar nicht daran denkt, einzuschlafen, vielmehr immer quengeliger wird im Wagen, es außerdem regnet und am Ende eine genervte Mama ohne Aufenthalt im Straßencafé in einer übervollen Straßenbahn mit Kinderwagen und schlecht gelauntem Baby in der Tragehilfe qequetscht vor dem Regen flieht, der sie an der dem trockenen Heim nächstgelegenen Haltestelle allerdings wieder empfängt. Mist, Schirm vergessen. Zum Glück hängt ein Sonnenschirm am Kinderwagen, und es sieht auch nur ein bisschen bescheuert aus, den abgeschraubt als Regenschirm zu missbrauchen. Fürs Baby, für beide ist er zu klein. So geschehen vor nicht allzu langer Zeit. Es ist wahr, man denkt daran tatsächlich später halb lachend zurück, wenn's auch zunächst nicht so lustig war. Spätestens, wenn das Kind ein Lächeln mit einem glucksenden Geräusch und breitem Grinsen hinter dem Schnuller erwidert. Übrigens sitzt die Kleine seit heute endlich in einem Hochstuhl stolz mit am Tisch mit etwas mehr Abstand zur fütternden Person und kann, wenn, dann nur noch diesen mit Essen verzieren. Erstmal. Zu diesem Post ein Lied, das mich in sich etwas fies anfühlenden Situationen durchhalten lässt (der Refrain... wie wichtig, solche Musik zu haben!): Kasabian - British Legion. Wenn ich dem Vater meiner Tochter etwas zu verdanken habe außer meiner Tochter, dann die Kenntnis dieser Band.

Donnerstag, 14. August 2008

Nächtliche Babyküche

Ich brauche eine Großküche. Zumindest manchmal. So wie gerade eben, da habe ich Brei vorgekocht und in Gläschen eingefroren. Dass ich irgendwann einmal spät nachts noch in der Küche stehe zwischen Töpfen, Schüsseln, Löffeln, Sparschäler und Pürierstab, hätte ich mir früher auch nicht träumen lassen. Aber so ist es am einfachsten: Wenn die Kleine schläft, kann ich in aller Ruhe vorkochen, und die Gläschen kann ich nach und nach jeden Mittag ganz einfach im Flaschenwärmer auftauen. Eine etwas größere Menge Brei also zunächst, die erst noch aufgeteilt und gebändigt werden muss; so ähnlich, stelle ich mir vor, muss es auch in der Küche einer Kindertagesstätte aussehen: Breireste überall, die Küchenrolle immer griffbereit. Teile des Arbeitsmaterials laufen einfach davon. Mich, die ich bislang immer nur als eine Art Selbstzweck und relativ leidenschaftslos - meine damaligen WG-Mitbewohner und ich brauchten doch auch einmal ordentliche Mahlzeiten - den Kochlöffel schwang, stelle mir jetzt also des Nachts Fragen wie die, ob ich die Bio-Zucchini für den Gemüse-Kartoffelbrei schälen soll oder nicht? Mittendrin auf dem Küchentisch, neben dem Pürierstab (mit etwas Abstand natürlich) mein Notebook als Verbindung zur Welt. In der die anderen Leute sicher die verschiedensten Dinge tun, aber bei nicht ganz so vielen wird das wohl jetzt das Kochen von Babybreis sein. Und ich mache das auch noch gerne. So ändern sich die Zeiten! Immer noch beim Soundtrack von Tarantinos "Death Proof" - eignet sich einfach wunderbar zum nächtlichen Kochen und Bloggen: The Coasters - Down In Mexico Nachtrag - hier das Rezept für GGK (Gemüse-Getreide-Kartoffel), wen es interessiert: 2 Zucchini sowie etwa 12 kleine Kartoffeln schälen, kleinschneiden und kochen, dann mit etwas vom Kochwasser alles in eine Schüssel und pürieren, in gespülte Babygläschen (zu 3/4) füllen. In jedes Gläschen noch je 80 ml gekochtes Wasser mit Baby-Hirsebrei (enthält viel Eisen) verührt, einen Esslöffel Rapsöl und ein bisschen Apfelsaft (Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme) füllen. Ab ins Gefrierfach damit und etwa eine Stunde vor Essenszeit in den Fläschchenwärmer. Schmeckt viel besser als jedes zuckerhaltige Fertiggläschen mit Stracciatella, Kaiserschmarrn oder was es da nicht alles gibt, um schon den Geschmackssinn von kleinen Babys zu verhunzen... und ist gesund!

Späte Einsicht

Manchmal ist das so: Es gibt Erinnerungen, die habe ich jahrelang nicht beachtet. Plötzlich drängeln sie sich aus manchmal mehr, manchmal weniger erfindlichen Gründen wieder nach vorne, und ich muss die ganze Zeit daran zurückdenken. So geschehen in den letzten Tagen mit einer Erinnerung an meine Grundschulzeit, vor, sagen wir, etwas mehr als 20 Jahren. Unsere nicht mehr ganz junge und in Bezug auf Medienkonsum moralisch und pädagogisch eher streng eingestellte Klassenlehrerin teilte einmal Blätter aus, auf denen eine Art Comic abgebildet war: Zwei Kinder sehen fern: unschwer an den pelzigen Figuren auf dem Bildschirm zu erkennen, es läuft die "Sesamstraße". Der Vater betritt die gute Stube und mault etwas in Richtung "Ich will jetzt die Nachrichten sehen". Protest bei den Kindern. Soweit die Ausgangssituation. Nun sollten wir unter den dann folgenden Möglichkeiten, welches das letzte Comicbild sein sollte und wie somit dieser elementare Familienkonflikt ausgehen könnte, wählen: Waren wir a) der Meinung, die Kinder sollten, ihren alten Herrn respektierend, sich stillschweigend trollen? Wäre es ferner b) richtig gewesen, wenn Vater anböte: "Ich kann auch nachher die Spätnachrichten schauen"? Oder wäre Version c) am wenigsten fragwürdig, bei der die Familie beschließt, den Fernseher abzuschalten und sich statt dessen in trauter Runde mit einem Gesellschaftsspiel um den Tisch zu setzen? Mir war auch mit meinen damals zarten acht oder neun Jahren durchaus klar, welche Antwort die Lehrerin als einzig richtige durchgehen lassen würde. Aber es hat mir - der "Atomkraft? Nein danke!"-Zeitgeist hatte in bescheidenem Maße abgefärbt - ziemlich widerstrebt, etwas gegen eine fundamentale Überzeugung meinerseits zu tun. Ich liebte die "Sesamstraße". Ich fand es nur bewunderns- und unterstützenswert, wenn ein Vater seinen Kindern, die die "Sesamstraße" ebenfalls lieben, den Vorrang ließ und auf die Spätnachrichten auswich. Also kreuzte ich diese Version an. Ich nahm dafür sogar Kommentare wie "Oh, bist du doof" von seiten meiner Mitschüler in Kauf. Tags darauf kam das Blatt zurück zu mir mit einem fetten roten "falsch", und das Bild mit dem ollen Gesellschaftsspiel war als richtig angekreuzt. Ich mochte ja auch Gesellschaftsspiele, aber da ich diese meistens verlor und mich darüber immer furchtbar aufregen musste, eben nicht ganz so wie die "Sesamstraße". Meine Grundschullehrerin muss mich deshalb schon halb unter der Brücke gesehen haben. Vorhin wollte meine Tochter nicht einschlafen. Ich hatte eigentlich schon gemerkt, als ich sie ins Bett legte, dass sie noch gar nicht richtig müde war. Das letzte Aufwachen war erst drei Stunden her, und das Nachmittagsschläfchen relativ lange gewesen. Ich habe es trotzdem versucht, aber nach länger anhaltendem Protest sie doch noch einmal aus dem Bett geholt (ja! Ich habe das wirklich getan! Mache ich sonst wirklich auch nie) und im Wohnzimmer auf ihre Spieldecke gelegt. Der Fernseher lief, denn ich hatte bereits angefangen, "Good Advice" mit Charlie Sheen anzusehen. Baby im Wohnzimmer, Fernseher läuft - die Kombination mag ich aber eigentlich gar nicht, das hat was von White Trash und fühlt sich gar nicht richtig an. Also habe ich den Fernseher wieder ausgeschalten, mich zu ihr auf die Decke gesetzt und mit ihr noch etwas gespielt. Dabei hatte ich den Gedanken: "Dann eben heute kein Film". Und musste wieder an meine Grundschullehrerin denken. Sie wäre richtig stolz auf mich gewesen. Ich werde langsam alt. Gerade läuft: April March - Chick Habit